SmartGrid E-Parkhaus Langer Graben Schwäbisch Hall

Überblick

Das Parkhaus Langer Graben in Schwäbisch Hall wurde von 2020 bis 2022 grundlegend saniert. Im Zuge der Sanierung des Parkhauses P1: Langer Graben wurde im Rahmen dieses Pilotprojekts zunächst eine der vier Parkebenen mit 108 Parkflächen vollständig mit Ladepunkten mit intelligenter Netzanbindung für E-Fahrzeuge ausgestattet. Das Parkhaus konnte am 15. Oktober 2021 wieder öffnen. Sanierungsgegenstand war neben der Erneuerung der gesamten Technik insbesondere auch ein helleres Erscheinungsbild und die Integration eines Farbleitsystems zur besseren Orientierung.

Fragestellung

  • Wie können viele Ladeplätze möglichst kostengünstig ohne größere Investitionen in die bestehende Versorgungsstruktur integriert werden?
  • Wie können Ladelastspitzen vermieden werden?
  • Wie kann das Stromnetz durch das Laden von E-Autos stabilisiert werden?
  • Wie können die Ladeplätze möglichst effizient verteilt werden?
  • Wie kann man E-Mobilität nahtlos in den ÖPNV integrieren?
  • Wie können tragfähige Betreibermodelle aussehen?

Vorgehensweise

Es wurden E-Ladesäulen installiert, die über je zwei Ladepunkte mit maximal 22 Kilowatt Ladeleistung verfügen. Für die Verkabelung der Ladestationen wurde auf Hausanschluss-, Parkdeckverteiler- und Unterverteilerebene ein innovatives kaskadiertes Anschlusssystem mit intelligenten Verteilerboxen (für je bis zu fünf Ladpunkte) vorgesehen und umgesetzt. Dadurch konnte die Verkabelung im Parkhaus deutlich kostengünstiger und mit wesentlich weniger Kupfer realisiert werden als in bisherigen Umsetzungen. Neben den Controllern in den Verteilerboxen wurden weitere Controller pro Parkebene und ein zentraler Controller im Bereich der Hauptverteilung installiert. Durch diese kaskadierte Intelligenz wurde ein hoch effizientes Ladelastmanagement realisiert, das lokale Überlastungen in der Verteilung effizient vermeidet und durch die Anbindung an das Venios System (Netzzustandsprognose) der Stadtwerke außerdem einen netzdienlichen Betrieb sicherstellt. Hierbei wurde auch eine eventuell zukünftig mögliche bidirektionale Nutzung der Fahrzeugbatterien berücksichtigt und vorbereitet.

Als wissenschaftlicher Partner hat die HFT Stuttgart das Verbundvorhaben durch die Entwicklung von KI-basierten Methoden zur Vorhersage und Bewertung von Ladezyklen für das intelligente Ladelastmanagement unterstützt und die Umsetzung wissenschaftlich begleitet. Über ein Monitoring wurden Daten über das Ladeverhalten und die Auslastung der Ladeinfrastruktur gesammelt, anhand derer die Effizienz und Wirksamkeit der entwickelten Methoden analysiert wurden. So konnten letztere optimiert und für die weitere Verbreitung vorbereitet werden. Außerdem hat die HFT Stuttgart eine innovative und intuitive prototypische mobile Applikation zur Ladepunktreservierung sowie zum Echtzeit-Monitoring des Ladevorgangs entwickelt.

QR Code zur Web-App zur Visualisierung der Auslastung der Ladeinfrastruktur des Parkhauses Schwäbisch Hall/ QR Code for web app to visualise the utilisation of the charging infrastructure of the Schwäbisch Hall multi-storey car park

Ergebnisse

 

  • Entwicklung einer Parkhaussimulation und Darstellung der Ladeprozesse von EVs
  • Prognose der Parkraumbelegung sowie der Ladelastentwicklung
  • Etablierung eines Parkhausmonitorings zur Erfassung der bezogenen Leistung pro Parkplatz
  • Statistische Analyse des Ladeverhaltens für das Parkhaus Langer Graben in Schwäbisch Hall
  • Entwicklung eines Klassifikationsmodells zur Unterscheidung von Fahrzeugen anhand von Messdaten
  • Umsetzung einer Web-App zur Visualisierung der Auslastung der Ladeinfrastruktur des Parkhauses Schwäbisch Hall (siehe QR-Code rechts)
  • Betrachtung der Möglichkeit der Stromnetzstabilisierung durch ein Ladelastmanagement
LeitungProf. Dieter Uckelmann (ZeDFLoW), Prof. Bastian Schröter (zafh.net)
PartnerStadtwerke Schwäbisch Hall
FördergeberMinisterium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg
AusschreibungInput 2.0
ProgrammBWPLUS – Baden-Württemberg Programm Lebensgrundlage Umwelt und ihre Sicherung
Laufzeit(15.11.20) 01.02.2021 - 31.01.2022, verlängert bis 30.09.2022

 

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