Jeder kann, keiner muss

Aus dem Ideenbrutkasten ins wirkliche Leben - PLAN G: Gründung und Entrepreneurship

Existenzgründungsinitiativen an Hochschulen gibt es viele. Sie alle haben das Ziel, Studierende und Absolvent*innen bei der Gründung eines Startups zu unterstützen. Einen neuen Weg geht die Hochschule für Technik Stuttgart in diesem Bereich. PLAN G heißt die zentrale Anlaufstelle für Gründung und Entrepreneurship an der HFT Stuttgart. Das Besondere daran: Hier werden vor allem Ideen gefördert, die einem wichtigen Kompetenzbereich der Hochschule zugeordnet werden können, der Stadt der Zukunft.

Energieeffiziente Gebäude und Nachhaltige Stadtentwicklung sowie Technologien für räumliche Daten und Simulationen sind die zwei großen Forschungsschwerpunkte an der HFT Stuttgart, denen neun Kompetenzzentren mit unterschiedlichen Forschungsschwerpunkten angegliedert sind. Die an der HFT Stuttgart praxis- und anwendungsorientiert betriebene Forschung findet oft in enger Zusammenarbeit mit der Wirtschaft und Unternehmen statt. Bester Nährboden für Startup-Willige, die auf die fachliche Expertise der an der HFT Stuttgart forschenden Professor*innen und auf das Wissen aus der Praxis, vermittelt durch Kooperationspartner aus Wirtschaft und Unternehmen, zurückgreifen können. Ihnen zur Seite steht PLAN G.

 

PLAN G: zentrale Anlaufstelle für Gründung und Entrepreneurship an der HFT Stuttgart

Wie muss ich denken und vor allem handeln, um unternehmerisch, aber vor allem auch nachhaltig erfolgreich zu sein? Mit diesen Fragen sind HFT-Studierende bei PLAN G genau richtig. Engagierter HFT-Mitarbeiter*innen begleiten Gründungsinteressierte auf ihrem Weg der Geschäftsmodellentwicklung – von der Idee bis zur Gründung. Sie bieten Workshops und Coachings an und stellen Kontakte zu Netzwerkpartnern her. Jeder Start braucht einen guten Plan und Zeit, deshalb wurde mit STARTPLAN ein sogenanntes Startup-Inkubatorprogramm ins Leben gerufen. „Inkubator“ ist ein gängiger Begriff aus der Startup-Szene sowie der seriösen Entrepreneurship-Forschung. Es nutzt die Analogie des Brutkastens, indem noch kleine Gründungsideen bzw. Startups reifen und wachsen können.

„Was ist das Tolle und Besondere am Gründen? Nun, das Studium ist der ideale Zeitpunkt, um sich ernsthaft mit dem Thema Gründung auseinanderzusetzen. Wir spüren, dass Studierende sich vermehrt die Frage nach dem Sinn einer zukünftigen Tätigkeit stellen. Zeitlich gesehen kommt dazu, dass der Innovationsdruck in der Wirtschaft noch nie so hoch war wie momentan. Startups und Mitarbeiter*innen mit Gründungserfahrung sind gefragt wie nie zuvor. Die aktuelle Pandemie wirkt außerdem als Beschleuniger für Veränderungen und sorgt so dafür, dass sich Nischen ergeben, in denen sich Startups zu Beginn besonders wohlfühlen. Gerade in der aktuellen Situation ergeben sich also zahlreiche Möglichkeiten für neue Geschäftsmodelle.“

Matthias Schöttler, Projektleiter STARTPLAN

Startup-Inkubatorprogramm STARTPLAN 

Zeit, in der Ideen reifen und wachsen können, erhalten auch interessierte HFT-Studierende. Acht Wochen lang dreht sich bei STARTPLAN alles darum, optimale Bedingungen zur Entwicklung von Geschäftsideen zu schaffen. Studierende lernen wichtige Methoden und Herangehensweisen und bekommen praktische Starthilfe für die eigene Idee. Das Angebot richtet sich an Studierende und Absolvent*innen aller Studiengänge sowie Forschende der HFT Stuttgart. Auch Personen außerhalb haben die Möglichkeit teilzunehmen, sofern eine weitere Person im Team der HFT Stuttgart zugehörig ist.

 

Noch keinen Plan? Macht nichts! – „Future City Challenge“

Doch es können sich nicht nur Personen bewerben, die bereits mit einer konkreten Idee aufwarten können. Im Gegenteil: Wer erst einmal ganz unverbindlich Gründungsluft schnuppern möchte, kann sich ebenfalls bewerben und mitmachen. Für sie wurde als vorgeschalteten Teil des achtwöchigen STARTPLAN die sogenannte „Future City Challenge“ konzipiert, die mit zwei Wochen Vorlauf beginnt und dann in STARTPLAN mündet.

Für diese Challenge haben Kooperationspartner zukunftsrelevante Themen aus ihrem Geschäftsalltag ausgewählt und werfen diese in den Ring. Darüber hinaus sind sie bereit, die Teams inhaltlich zu coachen. Mit von der Partie sind zum Beispiel die EnBW, Dekra Digital, die Stadt Stuttgart sowie Mitarbeiter*innen aus dem HFT-Forschungsprojekt „iCity“.

 

2021: #STARTPLAN 2

54 Bewerbungen zählt STARTPLAN im Sommersemester 2021 beim seinem zweiten Durchlauf. Wie auch in Runde #1 starteten im Sommersemester 2021 erneut 15 Teams, von denen neun bereits eine Gründungsidee im Gepäck haben. Eine Aufgabe der STARTPLAN-Mitarbeiter*innen ist es, alle anderen interessierten Teams wie auch Einzelpersonen, die noch keine konkrete Idee haben, so zu unterstützen, dass sie sich als Team-Partner*innen und für ein innovatives Thema zusammenfinden. „Wir sind sehr bestrebt, heterogene Teams mit durchschnittlich drei bis vier Personen zu formen, die interdisziplinär und demografisch vielseitig aufgestellt sind. In unseren vorgeschalteten Workshop-Formaten lernen sich diese Personen kennen, um dann miteinander erfolgreich im Team arbeiten zu können“, erläutert Marco Di Giacomo von PLAN G.

Die Initiative von PLAN G zeigt erste Erfolge: Das Startup ImproveMID hat im März 2021 den Zuschauerpreis sowie den Jurypreis beim Launch Event der Gründermotor Meisterklasse gewonnen. Das Startup wird zudem in die nächste Runde der Gründermotor Meisterklasse aufgenommen, seine Mitglieder arbeiten weiter an ihrem Unternehmen bis zur sogenannten Investmentfähigkeit. Beim „Academic Seed Accelerator Program“, einem landesweiten Wettbewerb für Studierende, haben im Februar drei HFT-Teams aus STARTPLAN #1 vier von acht möglichen Preisen im Finale gewonnen. Doch Preis hin oder her – die Statements von STARTPLAN #1-Teilnehmenden zeigen, dass sich die Teilnahme an dem Programm auf jeden Fall lohnt:

„Mein Learning: Einfach machen, auch wenn das Produkt noch nicht fertig ist. Wer sich für die erste Version seines Produkts nicht schämt, hat es zu spät auf den Markt gebracht.“

Hannah, Master Stadtplanung

„Durch PLAN G wissen wir, dass zu einer erfolgreichen Innovation mehr als eine funktionierende Technologie gehört. In den Sessions lernt man auf potenzielle Kund*innen und Nutzer*innen zuzugehen.“

Marcel, Master Photogrammetry and Geoinformatics

„Das war die perfekte Mischung aus fokussierten Inputs, schneller Umsetzung und individuellem Coaching. Es macht einfach Spaß, jedes Mal was Neues zu lernen.“

Vanessa, Master Wirtschaftspsychologie

Founder Talks 2021

Wer die Zeit bis dahin überbrücken möchte, sollte in die Founder Talks 2021 reinhören. Diese finden im Rahmen des Inkubatorprogramms STARTPLAN statt. In den nächsten Wochen werden jeden Mittwoch um 16 Uhr Gründer*innen aus der regionalen Gründerszene eine halbe Stunde lang von ihrer persönlichen Startup-Geschichte berichten und anschließend für Fragen zur Verfügung stehen.

Neugierig auf das, was bei den Founder Talks schon gelaufen ist? Dann klick hier.

Du möchtest dich zu den Founder Talks anmelden? Das kannst du hier tun.

Veröffentlichungsdatum: 13. April 2021 Von Michaela Leipersberger-Linder ()