Die Hochschule für Technik Stuttgart trauert um Herrn Dipl.-Ing. Ulrich Scholtz, der am 29. Mai 1944 geboren wurde und am 02. April 2025 verstorben ist.

Ulrich Scholtz war unserer HFT Stuttgart, dem Verein Freunde der HFT Stuttgart sowie der Knödler-Decker-Stiftung auf besondere Weise verbunden. Nach seinem Architekturstudium an unserer Hochschule, das er im Jahr 1968 als Diplom-Ingenieur abschließen konnte, begleitete er uns während seiner erfolgreichen Architektentätigkeit sein Leben lang als engagierter Förderer und Unterstützer. Im Jahr 1998 wurde er für seine außergewöhnlichen Verdienste zum Ehrensenator der Hochschule für Technik Stuttgart ernannt.

Sein Wirken im Verein Freunde der Hochschule für Technik Stuttgart e.V. war geprägt von außergewöhnlichem Einsatz und tiefer Überzeugung. Viele Jahre brachte er sich als Beisitzer und bis Anfang der Zweitausender Jahre 10 Jahre lang als Erster Vorsitzender mit großer Tatkraft und Weitsicht ein. Unter anderem ist es seinem Engagement zu verdanken, dass das Josef-von-Egle-Studierenden-Wohnheim umfassend saniert werden konnte – ein Projekt, das maßgeblich zur Verbesserung der Lebenssituation unserer Studierenden beigetragen hat. Die Unterstützung unserer Hochschule bei der Nachwuchsförderung, unterschiedlichen Studierendenprojekten und wissenschaftlichen Formaten wurde während seiner Amtszeit deutlich ausgebaut und ist bis heute ein wichtiger Baustein für den Erfolg unserer Hochschule.

Auch in der akademischen Entwicklung der Hochschule hinterließ Ulrich Scholtz nachhaltige Spuren: Durch die Einrichtung einer Stiftungsprofessur, die Förderung mehrerer Gastprofessuren sowie die Unterstützung von Auslandsstipendien eröffnete er zahlreiche neue Perspektiven für Studierende und Lehrende. Besonders die Förderung unserer Absolventinnen und Absolventen lag ihm stets am Herzen.

Mit Ulrich Scholtz verlieren wir einen außergewöhnlich engagierten Förderer, klugen Berater und verlässlichen Freund der Hochschule. Sein Wirken wird weit über seine Lebenszeit hinaus in unserer Hochschule sichtbar bleiben.

Unser tiefes Mitgefühl gilt seiner Familie und allen Angehörigen.

Rektorin Prof. Dr. Katja Rade       Bernd Göhner, Erster Vorsitzender Freunde der HFT Stuttgart e. V.
 

Nachruf der Fakultät Architektur und Gestaltung

„Mit Ulrich Scholtz verliert die Hochschule, aber besonders auch die Fakultät für Architektur und Gestaltung, einen außergewöhnlich engagierten Kopf, der über viele Jahre bei unterschiedlichsten Gelegenheiten und in verschiedenen Rollen unterstützt hat. Seine Ziele waren dabei unter anderem die Stärkung von breitem interdisziplinärem Denken, die Ermöglichung von internationalen Erfahrungen, der Ausbau unseres Profilmerkmals Praxisbezug und nicht zuletzt die Stärkung des Themas Architektur- und Planungsqualität. Viele Ideen und Projekte hat er nicht nur unterstützt, sondern auch sehr intensiv persönlich begleitet. Er war uns allen ein sehr geschätzter Gesprächspartner, auch für die eigene Weiterentwicklung, und er wird uns sehr fehlen. Dies wird auch in den hier folgenden Einzelbeiträgen deutlich.“

Dekan Prof. Dr.-Ing. Jan Cremers

„Gerade Uli Scholtz hat mich in vielen Praxisprojekten mit der Knödler-Decker-Stiftung unterstützt. Der Praxisbezug in der Lehre war ihm als Praktiker sehr wichtig. Von daher bin ich ihm in vielen sehr dankbar. Ohne ihn wären manche Projekte wie exemplarisch das Projekt im Eco Musé in Colmar nicht möglich gewesen oder Projekte in Marokko, Namibia oder die Villa Stroh im Rahmen des Evangelischen Kirchentags in 2015 in Stuttgart vor genau 10 Jahren. Mit ihm geht ein unkomplizierter, verantwortlicher und stets zugewandter Unterstützer unserer Lehre an der Fakultät und noch dazu ein guter Freund.“

Prof. Dipl.-Ing. Andreas Löffler

 

„Ulrich Scholtz hat uns über 20 Jahre mit Kreativität, mutigen Ideen, wertvollen Kontakten und seiner ausgeprägten „Lösungsorientierung“ bei der Gründung und Weiterentwicklung der beiden Masterprogramme „International Project Management“ (IPM) und „Smart City Solutions“ (SCS) unterstützt. Was ihn auszeichnete:  Er hatte ein tiefes Verständnis für die administrativen Spielregeln der Hochschul-„Innenwelt“  (und einen Sinn, diese kreativ auszulegen), wie auch der unternehmerischen Anforderungen der sich dynamisch weiter entwickelnden „Außenwelt“ rund um das Planen, Bauen und Betreiben von Gebäuden wie auch Städten. Ulrich Scholtz war ein Netzwerker im besten Sinne.

Er hatte immer ein offenes Uhr und war immer ansprechbar, nicht nur in seiner Eigenschaft als Vorsitzender der Knödler-Decker-Stiftung, sondern über viele Jahre auch als Beirat des zu seiner Zeit ersten Masterprogramms IPM an der HFT Stuttgart. Seine Netzwerk-Kontakte haben maßgeblich dazu beigetragen, kompetente Dozenten für das an der HFT neue Kompetenzfeld Projektmanagement zu gewinnen. Wann immer wir bisweilen auch unkonventionelle Ideen zur Weiterentwicklung des Programms umsetzen wollten, hat er dank seiner guten Kontakte in die Hochschulverwaltung auf smarte Weise Entscheidungen den Weg geebnet. 

So war er in meiner letzten Phase als Professor an der HFT sofort begeistert von unserer aufkeimenden Vision, das Thema Projektmanagement über Hochbau und Infrastruktur hinaus auf die Stadt auszudehnen: Ulich Scholtz hat mit Kräften daran mitgewirkt, für diese komplexe Thematik ein neues Masterprogramm zu entwickeln: „Smart City Solutions“. Dank seiner Initiative als Vorsitzender der Knödler-Decker-Stiftung konnten wir Dr. Sebastian Seelig, Bureau Happold, Berlin, als Gastdozent gewinnen und in einer intensiven Arbeitsphase die Grundlagen für ein komplett neu entwickeltes Curriculum zu schaffen. Dafür bin ich ihm dankbar. 

Prof. Dipl.-Ing. Roland Dieterle

 

„Als Vorsitzender sowohl der Freunde der damaligen Fachhochschule als auch später der Knödler- Decker-Stiftung hat er es ermöglicht, dass ab 1991 viele Jahre namhafte Kollegen aus dem In- und Ausland für jeweils ein Semester als Gastprofessoren an unseren Fachbereich geholt werden konnten. Ebenso unvergesslich war seine Bereitschaft mitzuhelfen, dass berühmte Kolleginnen und Kollegen aus der Praxis zu Vorträgen in die in jedem Wintersemester stattfindende Vortragsreihe „Punkt 7“ eingeladen werden konnten.“

Prof. Hans Klumpp

 

Veröffentlichungsdatum: 06. Mai 2025