Unter dem Eindruck der Pandemie haben sich die Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAW) in Rekordzeit digital aufgestellt und zahlreiche Präsenzangebote in virtuelle Formate übersetzt. Im Zuge der Imagekampagne „Unglaublich wichtig – 50 Jahre HAW“ wurde ein Wettbewerb zu digitalen Best-Practice-Beispielen ins Leben gerufen. Dabei konnte sich die HFT Stuttgart den zweiten Platz auf dem Siegertreppchen sichern.

Prof. Dr. Thomas Benz und sein Team gewannen Silber für das Projekt "Verkehrte Welt", das im Labor für Geotechnik durchgeführt wurde. Weil die praktische Arbeit in Kleingruppen im Bereich Geotechnik nicht möglich war, drehte man den Versuchsaufbau einfach um. Statt selbst einen Versuchsaufbau durchzuführen, hielten die Studierenden von zu Hause aus per Zoom ein Referat zu ihren Versuchen. Dabei gaben die Studierenden quasi „Regieanweisungen“ an Thomas Benz und seinen Laboranten Benjamin Rieger. Wie bei einer Pantomime-Vorstellung steuerten die verbalen Anweisungen der Studierenden die Handgriffe der Lehrpersonen im hybriden Labor, die wiederum von einer Kamera erfasst und anschließend ausgewertet wurden.
 

Prof. Dr. Thomas Benz
Mein Team und ich freuen uns sehr über die Auszeichnung unseres Projektes "Verkehrte Welt". Wir freuen uns aber fast noch mehr darüber, dass die Studierende wieder ins Labor kommen dürfen und wir die Praktika in Präsenz anbieten können."

Während der Corona-Pandemie gab es an der HFT Stuttgart viele hervor- und herausragende digitale Projekte, die von engagierten Professor:innen und Mitarbeiter:innen durchgeführt wurden. Sie waren maßgeblich dafür entscheidend, dass die Hochschule gut durch die Krise gekommen ist. Die Auszeichnung eines dieser Projekt in einem bundesweiten Wettbewerb mit rund 70 konkurrierenden Beiträgen ist für die HFT Stuttgart eine ganz besondere Auszeichnung.

 

Digitale Preisverleihung

Bei einer digitalen Preisverleihung am 29. Oktober 2021 haben die Projektverantwortlichen ihre Einreichungen einem interessierten Publikum vorgestellt. Die Gewinner konnten sich dabei nicht nur über viel Lob und positives Feedback zu ihren Einreichungen freuen, sondern auch über einen Gutschein für einen Strategieworkshop zur Studierendengewinnung bei der Gießener Agentur sumner groh + compagnie. Während der Veranstaltung wurde im Rahmen eines Publikumspreises über die eingereichten Projekte abgestimmt. Die Abstimmung fiel analog zur Jurybewertung aus.

 

Weitere Platzierungen auf dem Siegertreppchen

  • Platz eins belegte die Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg, die die forstliche Lehre vom Wald-Raum in den Digital-Raum verlagern musste. Dafür wurden Plenterwaldflächen mittels modernster Fototechnik und Drohneneinsatz vermessen, mit Lerninhalten ergänzt und auf eine 3D-Plattform gestellt. So war eine Waldexploration als Selbststudium und Vorlesung mit Demonstrationen und Aktionen auf der Plattform in Echtzeit möglich. 3D-Brillen ermöglichten dabei sehr realistische Eindrücke eines Schwarzwälder Plenterwaldes.
  • Platz 3 ging an die Hochschule Worms. Um die an sich schon theoretische Materie „Einführung in das Rechnungswesen“ durch eine reine Onlinevorlesung nicht noch unzugänglicher zu machen, arbeitete die Hochschule stattdessen mit Playbooks und Instagram. Mittels ansprechend und nutzerfreundlich gestalteter Playbooks wurde schrittweise erklärt, wie bestimmte Aufgaben im Rechnungswesen zu lösen sind. Darin enthalten waren QR Codes, die zu einem eigens für die Vorlesung angelegten Profil auf Instagram führten.

 

Unglaublich wichtig: Hochschulen für Angewandte Wissenschaften

Der Wettbewerb rund um die digitalen Best-Practice-Beispiele war Teil der Kampagne „Unglaublich wichtig – 50 Jahre HAWs“, die sich zum Ziel gesetzt hat, die Relevanz der Hochschulen für Angewandte Wissenschaften in den gesellschaftlichen Fokus zu rücken. Dem Aufruf zur Einreichung folgten im Vorfeld der Preisverleihung zahlreiche HAW. Rund 70 Beiträge spiegelten dabei die ganze Bandbreite innovativer und wirkungsvoller Übersetzungen von Präsenzveranstaltungen in digitale oder hybride Angebote wider.

Veröffentlichungsdatum: 11. November 2021
Von Michaela Leipersberger-Linder (michaela.leipersberger-linder@hft-stuttgart.de)