"Ich muss mal runterfahren" - Wie Sprache das Verhältnis von Mensch und Technik beeinflusst
Dr. Frederike van Oorschot (Forschungsstätte der Evangelischen Studiengemeinschaft) spricht darüber, dass die Tendenz, menschliches Verhalten mit sprachlichen Bildern aus dem Bereich der Technik zu beschreiben und umgekehrt Technik mit menschlichen Eigenschaften zu versehen, dazu führt , dass Unterschiede verwischen. Die außerordentlich hohe Rechenleistung von Computern wird zur „künstlichen Intelligenz“, der Pflegeroboter zum Haustier-Ersatz und suggeriert ein lebendiges Gegenüber. Daraus ergeben sich ethische Fragen: Wie lässt sich das Verhältnis von Mensch und Maschinen beschreiben? Handeln, Denken, Intelligenz, Autonomie - gilt das für Menschen oder auch gibt es das auch für Maschinen? Und was ist die Aufgabe von Ethik in diesem Feld?
Inzwischen liegen eine Vielfalt an ethischen Leitlinien zur künstlichen Intelligenz von der EU, Unternehmen, Gewerkschaften und anderen Akteure vor. Gleichzeitig schreitet die Anwendungen autonomer KI-Systeme in der Medizin, im Marketing, im Verkehr und in anderen Bereichen unaufhaltsam und scheinbar ohne ethischen Kompass voran und verändert unser Leben und Arbeiten. Es müssen Antworten gegeben werden auf: Welche ethischen Maßstäbe werden bei Entwicklung und Nutzung von KI-Systemen - auch unter Bedingungen der Ungewissheit - bereits heute in unterschiedlichen Handlungsfeldern tatsächlich angewendet?