Materialkunde | Max Bell, Carina Daiber, Jana Ebner, Meltem Ergen & Rubina Scherlitz  | 1. Semester | Wintersemester 2020/21

Er war Architekt, inspirierender Denker und einflussreicher Kritiker: Der Amerikaner Michael Sorkin. Im März 2020 verstarb die wichtigste konträre Stimme der New Yorker Architekten- und Stadtplanerszene an den Folgen von COVID-19. Im Jahr 2019 verfasste er die Liste „250 Dinge, die Architekten wissen sollten“. Diese diente als Grundlage der Studienarbeit im 1. Semester Architektur.

Die Aufgabe ist – ganz coronakonform – ein Plädoyer, interdisziplinär zu denken und den städtischen Alltag zu betrachten. Wie schwer ist ein Pflasterstein? Wie ist die Route heimischer Singvögel? Sind Freaks notwendig? Wie weit hört man einen Schrei? Das Spektrum von Sorkins Gedankenwelt ist weitreichend und umfasst das menschliche Dasein im Raum.

Die Studierenden bearbeiteten materialbezogene Aspekte ihrer Wahl und antworteten auf Sorkins Fragen mit Text und Bild. Entstanden sind bildgewaltige, ideenreiche und fundierte Analysen. Die Ergebnisse zeigen, dass die Aufgabe in herausragender Weise unterschiedliche Disziplinen miteinander verbindet, die in der Architektur ineinandergreifen: Das Wahrnehmen der gebauten Umwelt und die Wirkung von Material. Im Handlungsraum der Aufgabe konnten die Studierenden sich in realen Situationen ausprobieren und handelnd erfahren. Unterstützt durch ein wöchentliches Beratungsangebot und begleitende Vorlesungen „entwarfen“ sie ihr erstes kleines Projekt und durchliefen von der Recherche bis zur Dokumentation alle Etappen des Gestaltungsprozesses.

Die Arbeiten wurden durch Prof. Lutz Dickmann betreut.