Die Studierenden des Masterkurses Vermessung der HFT Stuttgart konnten am 15. und 18. Juni in Kleingruppen die Messung ihres Praxisprojekts im Modul Ingenieurgeodäsie durchführen.

Das von Prof. Dr. Gerrit Austen betreute Projekt, das den Schwerpunkt des Moduls bildet, setzt Aufgabenteilung und echtes Teamwork voraus. Die Studierenden sind dabei vollständig für die Planung, Organisation, Durchführung und Auswertung der Messung verantwortlich. Wichtige Gesichtspunkte wie die Abwägung der technischen und wirtschaftlichen Faktoren zur positiven Abwicklung eines solchen Projekts werden dabei aus der Theorie, sowie anhand von Projektbeispielen bezogen.

Bei diesem Projekt handelt es sich um eine Deformationsanalyse an einem Hochwasserrückhaltebecken der Stadt Weinstadt-Baach. Um die Standsicherheit des Damms und des Bauwerks zu gewährleisten, werden seit dem Neubau im Jahr 2015 jährlich sogenannte Folgemessungen von den Studierenden durchgeführt. Aus diesen Folgemessungen und deren Auswertung lassen sich wiederum Vergleiche und statistische Nachweise über die Standsicherheit oder die Veränderung eines Bauwerks erstellen.

Heutzutage sind Deformationsmessungen und -analysen nicht mehr weg zu denken. Ob während des Baus Unter- oder Übertage, der Überwachung bestehender ingenieurtechnischer Bauwerke und natürlicher Objekte. Die immer stärker werdende Verdichtung von Stadtgebieten und die Klimaveränderungen stellen nicht nur Bauunternehmen und Kommunen vor große Herausforderungen, sondern auch die Geodätinnen und Geodäten, die diese Überwachungen planen und durchführen. So müssen manuelle Deformationsmessungen oft mit automatischen Messungen weiterer Sensoren wie GNSS, Neigungs- und Erschütterungssensoren, sowie Inklino- und Extensometer ergänzt und gemeinsam ausgewertet werden.

Für solche Herausforderungen sind Praxisprojekte wie dieses, nicht nur eine wünschenswerte Abwechslung zu den Vorlesungen, sondern auch wichtig, um für das spätere Berufsleben vorbereitet zu sein.

Veröffentlichungsdatum: 06. Juli 2020