Double Degree Studentin aus Taiwan im Park mit Taiwan Flagge

Nihao! Selamat tengahari!

Incomings vom WS19/20

Auch im Wintersemester 19/20 dürfen wir wie jedes Jahr unsere neuen Incoming Students begrüßen. Wir waren neugierig, welche Eindrücke die Studierenden bis jetzt von Deutschland sowie der HFT gesammelt haben und haben nachgefragt. Im Interview mit Shih-Mei Chan aus Taiwan erzählt sie uns von ihren Erfahrungen.

Double Degree Studierende im Master General Management

Im Interview mit Shih-Mei Chan

Jedes Semester begrüßen wir Incoming Students von unseren Partnerhochschulen bei uns im Studienbereich. Im Masterstudiengang General Management sind die Studierenden Shi-Mei Chan, Andi Bintang Mapanyukri, Nur Faizah Aliah Md Marzuki, Muhamad Saifullah Muhamadewa, Nik Maizatul Akmal Afzan Nik Mohd Kamal, Muhamad Hilman Roselan, Nurul Nadia Rosli, Ntombikayise Tshemese als Double Degree-Studierende seit dem Wintersemester 19/20 an unserer Hochschule. Wir waren neugierig, welche Eindrücke die Studierenden bis jetzt von Deutschland sowie der HFT gesammelt haben und haben nachgefragt. Im Interview mit Shih-Mei Chan aus Taiwan erzählt sie uns von ihren Erfahrungen.

1. Schön, Dich kennenzulernen! Erzähl uns ein wenig über dich.
Hallo, ich bin Shih-Mei Chan aus Taipeh, Taiwan, aber alle nennen mich Charlene!
Ich bin 23 Jahre alt und mache derzeit meinen Master-Doppelabschluss in General Management hier an der HFT. Ich bin sehr optimistisch und kontaktfreudig, und mir liegt besonders viel an allem, was ich tue - weil ich immer das Beste erreichen will, was ich kann! Meine Hobbys sind Kochen, Backen und Lesen.

 
2. Seit wann bist Du hier in Deutschland?
Ich bin Ende August 2019 hier in Stuttgart angekommen und habe im September zunächst einen Deutschkurs besucht. Anfang Oktober 2019 begann mein offizieller Unterricht an der HFT.

3. Wie lange bleibst Du in Deutschland?
Insgesamt bleibe ich ein Jahr. Da bereits ein Semester vergangen ist, habe ich nur noch ein Semester Zeit. Die Zeit vergeht wie im Fluge!

4. Bist Du zum ersten Mal in Stuttgart, Deutschland?
Ja, ich bin nicht nur zum ersten Mal in Stuttgart, sondern auch zum ersten Mal in Europa!
 
5. Warum hast Du dich für ein Doppelmasterstudium in Deutschland entschieden?
Da ich noch nie in Europa war, war ich sehr neugierig darauf, mehr von Europa zu erkunden und mehr Erfahrungen mit der europäischen Kultur und Sprache zu sammeln. Obwohl es eine andere Möglichkeit gab, in die USA zu gehen, die mir an der Tatung-Universität, meiner Universität in Taipeh, angeboten wurde, entschied ich mich, nicht in die USA zu gehen, weil ich eine neue Sprache lernen wollte. Ein weiterer Grund war, dass ich mich einem neuen Bildungssystem anschließen wollte, da ich von den unterschiedlichen Lehrmethoden im Vergleich zu meinem Heimatland gehört habe.

 
6. Wie war dein erster/aktueller Eindruck von Stuttgart und der HFT?
Zuerst war ich sehr schockiert, weil ich überall so viele Tauben gesehen habe! Es ist ganz anders als in meiner Heimatstadt Taipeh, denn wir sehen selten so viele Tauben überall, zum Beispiel auf den Bahnhöfen. Mir ist auch aufgefallen, dass es in Stuttgart viele Parks gibt und dass jeder seine Freizeit draußen mit Freunden und Familie verbringt. In Taiwan hingegen geht jeder lieber am Wochenende einkaufen. In Deutschland sind jedoch alle Geschäfte sonntags geschlossen, was in Taiwan nicht möglich ist. Im Allgemeinen ist Stuttgart eine schöne Stadt und bietet verschiedene Aktivitäten im Freien an, bei denen man nicht nur alleine trainieren kann, sondern sich auch mit seinen Freunden treffen und unterhalten kann.

Mein Eindruck von der HFT ist ebenfalls gut. Sie ist perfekt gelegen, da sie in der Nähe des Bahnhofs und des Stadtzentrums liegt und recht leicht zu finden ist. Die Klassenräume sind den Klassenräumen in Taipeh recht ähnlich, aber ich schätze besonders die Freundlichkeit und Geduld aller Menschen hier und dass jeder versucht, Ihnen jederzeit zu helfen, wenn Sie Fragen haben.
 
7. Welche kulturellen Unterschiede sind Dir seit Deinem Studium hier aufgefallen?
Ich würde sagen, dass die Deutschen detaillierter sind und viele Regeln, Befehle und Pläne befolgen. Die meisten davon sind sehr gut strukturiert. In Taiwan haben wir oft Pläne geändert, ohne dass es eine Prognose gab. Und ich gebe zu, dass die deutsche Sprache anfangs recht schwierig zu erlernen ist, da sie sich so sehr von der asiatischen Sprache unterscheidet. Lesen und Schreiben ist für uns leichter, während das Hören und Sprechen eher eine Herausforderung ist. 

 
8. Welche Kurse besuchst Du an der HFT? 
Ich besuche derzeit die Kurse Corporate Finance, Doing Business in Europe, Management Accounting, Business English, Purchasing & Logistics und Change Management in meinem ersten Semester. Zusätzlich besuche ich am Mittwochnachmittag den Deutschkurs an der HFT. 

9. Was ist Deine aufregendste Erfahrung, seit Du hier studierst?
Auf jeden Fall der Canstatter Wasen. Man sah kaum jemanden ohne Tracht und ich war so beeindruckt, dass ich sogar ein Erinnerungsfoto mit ihnen gemacht habe! In jeder Ecke konnte man Spiele spielen oder an Wettbewerben teilnehmen, was ziemlich interessant ist. Die Atmosphäre war sehr fröhlich, und obwohl wir das Zelt nicht betreten konnten, weil es zu voll war, hatten wir viel Spaß und man konnte die Verbundenheit der Menschen spüren. Einer meiner Höhepunkte war auch der Besuch der Weihnachtsmärkte in Stuttgart, Nürnberg, Esslingen und Straßburg.

Nach meiner Erfahrung an der HFT würde ich sagen, dass es viel Gruppenarbeit gibt und Teamarbeit daher ein wichtiger Bestandteil ist. In Taiwan lag der Schwerpunkt der Gruppenarbeit eher auf der Präsentation, aber hier bleiben alle mehr miteinander verbunden und helfen sich gegenseitig - auch in anderen Kursen. 

10. Welche Schwierigkeiten hattest Du während Deines Aufenthalts in Deutschland?
Die Sprachbarriere war ein bisschen schwierig, da ich vorher kein Wort auf Deutsch konnte. Da ich sehr ehrgeizig bin, gehörte ich während meines Studiums in Taiwan immer zu den Klassenbesten und hatte ein starkes Selbstbewusstsein. Aber nach meiner Ankunft in Stuttgart verlor ich zunächst das Selbstvertrauen, weil ich dachte, ich könnte mich nicht mit meinen Mitschülern messen. Jetzt habe ich mein Selbstvertrauen zurückgewonnen, weil ich erkannt habe, dass niemand perfekt ist. Jeder von uns besitzt Qualitäten in anderen Bereichen, wenn wir in einem bestimmten Kurs nicht überragend sind.  

11. Was vermisst Du am meisten an Deinem Heimatland?
Natürlich das Essen! Das deutsche Essen ist nicht schlecht, aber in Taiwan haben wir mehr Variationen, insbesondere Street Food. In Deutschland isst jeder nur Brot! :-)

12. Würdest Du ein Auslandsstudium in Deutschland empfehlen?
Ja, natürlich. Das Bildungssystem ist recht gut und die Inhalte der Kurse sind detaillierter. Somit ist eine Vertiefung der Inhalte möglich. Mir ist auch aufgefallen, dass wir uns während des Studiums in Taiwan mehr um die Ergebnisse gekümmert haben. Aber in Deutschland ist die richtige Antwort nicht unbedingt die wichtigste, sondern der Lernprozess selbst!

13. Beschreibe die HFT in 3 Worten!
Fürsorglich. Professionell. Wunderschön (Die Architektur ist schön)

 

 

Veröffentlichungsdatum: 01. Oktober 2019