Neue Ideen für die Sporthalle Tivoli in Stuttgart West | Wintersemester 2021/22

Im Wintersemester 2021/22 bearbeitete das erste IMIAD-Semester ein Kooperationsprojekt "IMAKE 21" gemeinsam mit dem Studiengang KlimaEngineering.

Die Dreifachsporthalle Tivoli in der Forststraße 15 wurde 1986-88 von der Architektenpartnerschaft Heckmann.Kristel.Jung erbaut und wird ausschließlich für den Schul- und Vereinssport genutzt. In den 70er und 80er Jahren entstanden im Stadtgebiet von Stuttgart sehr viele Sporthallen, die alle in den nächsten Jahren saniert werden müssen. Von Seiten der Verwaltung, dem Amt für Sport und Bewegung der Stadt Stuttgart, gibt es Überlegungen, diese Hallen nicht nur energetisch zu sanieren, sondern in diesem Zuge auch über erweiterte Nutzungen nachzudenken. Gedacht sind Nutzungen, die das soziale Miteinander im unmittelbaren Umfeld der Sporthallen fördern, vor allem in den Wohngebieten. Die Freiräume um die Sporthallen herum sollen ebenfalls in die Planungen mit einbezogen werden. Die Tivolihalle ist einer dieser Hallen, die demnächst zur Sanierung ansteht. Sie liegt im Stuttgarter Westen in unmittelbarer Nachbarschaft des Boschareals. Angrenzend gibt es eine Berufsfachschule, Grundschule und ein Gymnasium. Gebaut wurde die Halle über einer Tiefgarage mit Schutzräumen. Jedoch ist nicht die gesamte Tiefgaragenfläche überbaut worden. Im Osten gibt es eine große erhöhte Freifläche, bislang ohne Nutzung. Diese Fläche soll in die Überlegungen mit einbezogen werden, um das vorhandene Raumprogramm zu erweitern.

Gemeinsam entwickelten die Studierenden neue Ideen, die beispielhaft zeigen, wie Sporthallen künftig weitergedacht werden können unter Berücksichtigung der bisherigen Nutzung unter dem Motto Füreinander und Miteinander. Das Gebäude soll aber auch Maßstäbe im Umgang mit den Ressourcen setzen. Das Thema Nachhaltigkeit sollte bei jeder angedachten Maßnahme Programm sein. IMIAD und KE Studierende brachten ihr fachspezifisches Wissen ein, um gemeinsam die neue Tivolihalle zu entwerfen.

Der Semesterentwurf wurde betreut von Prof. Diane Ziegler (IMIAD), sowie Prof. Volkmar Bleicher und Prof. Ralf Petersen (KE).

"Captured by Nature"

Ursula Desirée Bauknecht und Hannah Reinhardt (1. Semester IMIAD), Bianca Hettinger und Saskia Huttenlocher (6. Semester Bachelor KlimaEngineering)

Die stets wachsende Gemeinschaft der Weltbevölkerung zieht es vermehrt in die Städte. In diesen Knotenpunkten leben Menschen auf dichtem Raum und sind aufgrund der Organisationsform zunehmend mit Problemen konfrontiert. Dabei handelt es sich um gesellschaftliche, klimatische und gesundheitliche Probleme, welche durch die Integration der Natur in der Stadt reduziert werden können. Zur Planung einer zukunftsfähigen Stadt muss deshalb heute schon die Basis für ein Mehr an Natur geschaffen werden.

"4 HALL"

Leonie Schillak und Julia Walter (1. Semester IMIAD), Severin Baumgartner und Ali Reza Noori (6. Semester KlimaEngineering)

Im Rahmen des Kooperationsprojektes IMAKE ist das ganzheitliche Umnutzungskonzept „4 Hall“ der Tivoli-Sporthalle im Stuttgarter Westen entstanden. Der Entwurf bietet Raum für Lebensfreude sowie diverse Sportarten mit dem Fokus auf eine zukunftsfähige Vision für die Belebung des Quartiers mit Nutzen für junge Menschen, Sportler und die Nachbarschaft.
Neben überschaubaren architektonischen Eingriffen und additiven Maßnahmen im Außenraum wurde auch der Bestand der Halle reorganisiert und neu gedacht sowie das Energiekonzept neu konzipiert.

"Kinetic Center Tivoli"

Sophie Heyer, Marco Krammer und Ha Nguyen (1. Semester IMIAD), Manuel Delesky (6. Semester KlimaEngineering)

Der Fokus des Projektes lag darauf, durch ein möglichst minimalinvasives Vorgehen einen großen Impact zu erreichen und so die gesteckten Ziele bestmöglich zu erfüllen: ein ganzheitliches architektonisches Konzept zu entwickeln, die Aufenthaltsqualität zu verbessern, sowie die Reduzierung des Energieverbrauchs und des CO2-Ausstoßes. Der Entwurf beachtet einen maximalen Nutzungsgewinn bei minimalem Eingriff mit ständigem Blick auf die Realisierbarkeit. Minimalinvasive Lösungen haben das Potenzial, den CO2-Ausstoß und die Kosten deutlich zu reduzieren bzw. gering zu halten. Das Ergebnis zeigt, dass auch mit vergleichsweise kleinen Eingriffen in den Bestand des Areals ein großer Mehrwert für die Allgemeinheit geschaffen werden kann.