Raumentwurf I Bauen im Bestand I Anwesende und abwesende Mythen I 5. Semester I Wintersemester 2024/25

 

In vielen Großstädten existieren noch immer zahlreiche Bunker, meist unter öffentlichen Plätzen, die täglich von tausenden Menschen begangen werden, ohne dass diese wissen, was sich im Untergrund befindet. Viele der Bunker-Zugänge wurden im Laufe der Zeit verkleinert oder sogar rückgebaut, da sie nicht ins Stadtbild passen oder der Bunker keine weitere Nutzung erfährt. Ein Thema, das viele deutsche Großstädte betrifft, in denen die Transformationsprozesse der Innenstädte voranschreiten. Wie können solche erinnerungskulturell bedeutenden Orte im öffentlichen Raum auf eine neue Art sichtbar und für möglichst viele Menschen erlebbar gemacht werden? Welche neuen Funktionen könnten in, an oder um solche oberirdischen Zugangsgebäude angesiedelt werden und neue Synergien schaffen? Durch welche gestalterischen Maßnahmen kann der Bestand umcodiert und wirklich nutzbar gemacht werden, um als Begegnungsort im lokal-räumlichen und sozialen Gefüge aufgenommen zu werden? Wie gelingt es die Geschichte der Bauten neu zu schreiben und aus dem abwesenden Mythos eines Ortes der Kriegsindustrie einen anwesenden Mythos zu machen, der eine offene Gesellschaft zelebriert?

 

Die Grundlage des Entwurfs bildet eine Reihe von Begriffen räumlicher Strategien, wie mit dem Bestandsgebäude umgegangen werden kann. Über das Sammeln von Bildmaterial zum jeweiligen Begriff werden Bildertafeln erstellt. Alle Bildertafeln zusammen bilden den Bilderatlas. Ziel ist es, ausgehend von der eigenständigen Bildrecherche die strukturellen Grundaspekte der räumliche Strategie systematisch zu untersuchen und so deren konzeptionelle Regelhaftigkeit für den Entwurf übertragbar zu machen.


Betreut von Vertr.-Prof. Florian Bengert.

Besonderer Dank an den Verein Schutzbauten Stuttgart e.V. für die Führung im Bunker. 

 

Ausgewählte Arbeiten (v.l.n.r): Simon Cuellar-Neffle („Markieren“), Irina Cozma („Umhüllen“), Vildan Timur („Verteilen“), Anna Fabia Delisi („Aufsetzen“), Noha Alsayed Alatrsh („Anlehnen“), Claudius Gieringer („Durchlöchern“), Betül Bati („Verdichten)