Klima- und ressourcenoptimierte Wärmeversorgung von Industriegebieten
Überblick
Teilprojekt HFT Stuttgart: Definition und lebenszyklusübergreifend-optimale nachhaltige Bewertung repräsentativer Industrie- und Gewerbegebietsarchetypen
Im Rahmen des Forschungsprojekts Ind-Supply wird die klima- und ressourcenoptimierte Weiterentwicklung von gemischt genutzten Gewerbequartieren in Deutschland adressiert. Die komplexen Anforderungen an eine sichere, kosteneffiziente und ökologisch tragfähige Energieversorgung, sowie die Notwendigkeit, Synergien – etwa durch Abwärmenutzung – zu erschließen, bilden den Gesamtkontext des Projekts. Ind-Supply zielt auf die Entwicklung eines digitalen (Vor-)Planungstools ab, das dazu dient, Kommunen und Planer:innen bei der Auswahl und Bewertung nachhaltiger Lösungen zu unterstützen.
In Kooperation mit der Hochschule Offenburg, der Hochschule Karlsruhe, dem Fraunhofer ISE, Prognos und greenventory werden deutschlandweit übertragbare Lösungen entwickelt, die als Grundlage für die Dekarbonisierung des deutschen Gewerbes dienen.
Fragestellung
Arbeitsschwerpunkte der HFT Stuttgart:
- Wie können Gewerbegebiete archetypisch klassifiziert werden, um übertragbare und effiziente Transformationsstrategien zu ermöglichen?
- Welche Methoden und Kennzahlen eignen sich, um die nachhaltige, klima- und ressourcenoptimale Entwicklung dieser Gebiete zu bewerten und zu steuern?
- Welche wichtigsten Nachhaltigkeitsdimensionen – neben den energetischen Kennzahlen, die von den Projektpartnern bereits detailliert untersucht werden – sollten für die Bewertung von Gewerbegebieten Berücksichtigung finden?
Vorgehensweise
Klassifikation von Gewerbegebietsarchetypen
Die HFT Stuttgart entwickelt eine systematische, kennzahlbasierte Typologie von Gewerbegebieten. Hierzu werden repräsentative Archetypen anhand von Struktur, Nutzung und Energiebedarfsprofilen definiert. Die Methodik basiert auf der Analyse stadtplanerischer Prinzipien, energetischer Kennwerte und branchenspezifischer Besonderheiten. Ziel ist eine deutschlandweit anwendbare Typologie, die als Grundlage für weitere Analysen und die Entwicklung von Benchmarks dient.
Lebenszyklusübergreifende nachhaltige Bewertung und Optimierung
Das Simulationstool SimStadt wird gezielt erweitert, um neben energetischen auch nicht-energetische Aspekte wie z.B. Wasserhaushalt, Grün- und Freiflächen, Materialflüsse und Klimaanpassung umfassend abzubilden. Auf Basis relevanter Daten werden hierfür im Vorfeld geeignete Indikatoren (KPIs) entwickelt und in die SimStadt-Modelllandschaft integriert. Die Methodik umfasst die Erhebung und Auswertung von Quartiersdaten, die Entwicklung von Bewertungsindikatoren sowie die Ableitung nachhaltiger Entwicklungspfade, um die Resilienz sowie Anpassungsfähigkeit an den Klimawandel von Gewerbequartieren gezielt zu stärken.
Angestrebte Ergebnisse
- Klassifikation von Gewerbearchetypen: Entwicklung einer praxisnahen Typologie zur schnellen Einordnung und Vergleichbarkeit von Industrie- und Gewerbegebieten.
- Kerndindikatoren für die umweltseitige Nachhaltigkeitsbewertung von gemischten Gewerbegebieten (KPIs): Definition von Kennzahlen, die als Zielgrößen und Benchmarks dienen können.
- Erweiterte Simulations- und Planungsplattform SimStadt: Integration der entwickelten Methoden und KPIs in SimStadt. Bewertung und Optimierung von Gewerbequartieren und die Simulation verschiedener Entwicklungspfade sowie deren Auswirkungen auf Quartiersebene.
- Übertragbarkeit und Praxistauglichkeit: Durch die enge Zusammenarbeit mit Praxispartnern und die Einbindung realer Fallbeispiele wird sichergestellt, dass die entwickelten Lösungen bundesweit anwendbar und praxistauglich sind. Das Projekt leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Dekarbonisierung und nachhaltigen Entwicklung in Deutschland.
Leitung | Prof. Dr. Bastian Schröter, Prof. Dr.-Ing. Christina Simon-Philipp |
Partner | Hochschule Offenburg (Gesamtprojektleitung), Hochschule Karlsruhe (HKA), Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE, Prognos AG, greenventory GmbH, Landeshauptstadt Stuttgart, Stadt Dortmund, Stadt Offenburg |
Förderkennzeichen | 03EI1088E |
Fördergeber | Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWE) aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages |
Programm | 7. Energieforschungsprogramm |
Ausschreibung | Technologieorientierte Systemanalyse |
Laufzeit | 01.01.2025–31.12.2027 |
Team
Name & Position | E-Mail & Telefon | Büro |
---|---|---|
Professor | +49 711 8926 2371 | 7/028 |
Professorin | +49 711 8926 2616 | 8/3.51 |
Akademische Mitarbeiterin | +49 711 8926 2335 | 4/403 |
Akademische Mitarbeiterin | +49 711 8926 2784 | 7/106 |