RE:New City Incubator

Überblick

Laut dem Bericht des UN-Umweltprogramms bewegt sich die Bau- und Gebäudewirtschaft aktuell nicht in Richtung des in Paris festgelegten Klimaziels, sondern entfernt sich von den Vorgaben. Damit diese Entwicklung umgekehrt wird, ist ein schneller Übergang zu Zukunftstechnologien notwendig. Ziel des Projektes RE:New City ist es innovativen Start-Ups, die Technologien im Bereich Property Technology (PropTech), Construction Technology (ConTech) und Sanierung von Bestandsgebäuden entwickeln, eine Möglichkeit zu bieten in Pilotprojekten ihre Technologie zusammen mit Praxispartnern aus der Industrie zu verproben. Hierdurch sollen mögliche CO2 Einsparpotenziale verlässlich ermittelt werden und somit das Fundament für eine schnelle Skalierung der Technologien geschaffen werden. Dabei sollen auch wesentliche Einflussfaktoren auf die Kollaboration von Start-Ups und reiferen Unternehmen untersucht werden.

Im aktuellen Stand der Forschung stehen hier drei konkurrierende Theorien gegenüber: Ressourcenbasierte Theorie (Unternehmen gehen Kooperationen ein, um Ressourcen zu erwerben, über die sie intern nicht verfügen), Theorie der Absorptionsfähigkeit (Unternehmen beteiligen sich an Kooperationen, um ihre Fähigkeit zu verbessern, neues Wissen und neue Technologien zu identifizieren, zu erwerben und zu nutzen), und die Netzwerktheorie (Unternehmen gehen Kooperationen ein, um Zugang zu wertvollen Netzwerken von Kunden, Lieferanten und Partnern zu erhalten). Im Anwendungsfall der Start-Up- und Unternehmens-Kollaboration in der Bau- und Gebäudewirtschaft soll hierbei neben der Unterstützung der Start-Ups auch ein Beitrag zur Entrepreneurship-Forschung geleistet werden.

Fragestellung

  1. Wie können innovative Technologien in der Bau- und Gebäudewirtschaft schnell und effizient in Pilotprojekten verprobt werden um CO2 Einsparpotenziale und weiter Kennwerte zu ermitteln?
  2. Wie können in einem Innovationsnetzwerk für die Bauindustrie Hochschulen, Start-Ups und etablierte Unternehmen möglichst effizient zusammenarbeiten um neue Technologien schneller zu skalieren als dies bisher der Fall ist?
  3. Welche Einflussfaktoren sind für die Akteure in der Kollaboration entscheidend für den Erfolg einer Start-Up und Unternehmenskollaboration?

Vorgehensweise

  1. Quantitative Berechnung der CO2 Einsparpotenziale durch messbasierte Methoden, Modellierung von Emissionen und Berechnung der Emissionsfaktoren in den Pilotprojekten. Hierbei sollen mehrere gängige Methoden für die Bilanzierung der CO2-Reduzierung bei neuen Technologien, die auf den Grundsätzen der Lebenszyklusanalyse (LCA) und der Bilanzierung von Treibhausgasen (GHG) beruhen, neu kombiniert werden (Insbesonder Cradle-to-grave LCA, Attributional LCA und Consequential LCA).
  2. Qualitative Begleitforschung zur Evaluation der Anwendung der Methoden des strategischen Entrepreneurship und Exploitationsstrategien bei der Skalierung der Technologien zwischen Start-Ups und etablierten Unternehmen. Hierbei geplant sind Fokus-Gruppen und Tiefeninterviews der Beteiligten Akteure, die mithilfe Grounded Theory in Längs- und Querschnittsanalysen ausgewertet werden.

Angestrebte Ergebnisse

  1. Entwicklung neuer Methoden für die Evaluation von CO2 Einsparpotenziale für Start-Ups zur Unterstützung neuer Technologien in frühen Entwicklungsphasen.
  2. Beitrag zur Entrepreneurship Forschung durch die Weiterentwicklung der ressourcenbasierten Theorie, Theorie der Absorptionsfähigkeit sowie Netzwerktheorie bei den Kollaborationsprozessen zwischen Start-Up und etablierten Unternehmen.
LeitungProf. Dr. Patrick Planing
PartnerFraunhofer IAO
FördergeberStadt Stuttgart
Programm

Stuttgarter Klima‐Innovationsfonds

Laufzeit01.12.2022–31.07.2024, verlängert bis 31.12.2024

 

Team

Name & Position E-Mail & Telefon Büro
Professor+49 711 8926 2903 L127
Innovationsmanager und Startup Coach 007