Wozu lerne ich das überhaupt? Felix Hoffmann erzählt in einem Interview wie er sein kürzlich begonnenes Studium im Bachelor Vermessung und Geoinformatik erfolgreich mit dem Job bei einem Bauunternehmen verbindet.
Warum hast du dich für den Studiengang Vermessung und Geoinformatik entschieden?
Ich habe mich für den Studiengang entschieden, da ich schon eine Ausbildung zum Vermessungstechniker gemacht habe und im Bereich Vermessung einfach noch mehr dazulernen möchte. Insbesondere im Hinblick auf die in der Praxis aufkommenden Probleme will ich in der Lage sein, diese möglichst schnell und selbstständig lösen zu können.
…und was gefällt dir besonders daran?
Mir gefällt insbesondere der Bezug der Lehrinhalte auf praktische Fragestellungen — Wozu brauche ich das eigentlich im Beruf? Dieser Bezug ist zugegebenermaßen für mich als Vermessungstechniker am Anfang des Studiums leichter erkennbar wie für jemanden, der noch ganz neu ins Thema einsteigt.
Was zeichnet den Studiengang / das Berufsfeld deiner Meinung nach aus?
Das große Alleinstellungsmerkmal und auch einer der Gründe warum ich mich damals für die Ausbildung zum Vermessungstechniker und jetzt auch für ein Studium entschieden habe ist die Möglichkeit, nicht nur im Büro zu arbeiten, sondern auch ganz praktisch draußen und vor Ort. Dabei kann ich auch viele Regionen und Menschen kennenlernen.
Außerdem ist das Berufsfeld sehr vielfältig und man kann sich sehr individuell nach den eigenen Vorstellungen spezialisieren und im besten Fall tatsächlich auch selbstständig machen.
Was sollten Studieninteressierte deiner Erfahrung nach fürs Studium in „Vermessung und Geoinformatik“ mitbringen?
Man sollte ein gewisses Verständnis für Zahlen mitbringen, da diese essenziell für die Arbeit in der Vermessung sind. Außerdem sollte man auch dem Arbeiten mit Computern, Programmen und Daten nicht abgeneigt sein, da dies heutzutage im Berufsalltag unvermeidlich ist. Ebenso ist ein gewisses Maß an sorgfältigem, gewissenhaftem und selbstständigem Arbeiten unerlässlich, da im Zweifelsfall viel Geld und im Extremfall auch Leben von der eigenen Arbeit abhängen können z.B. bei Brücken oder Tunnelbauten.
Zusätzlich zum Studium hast Du einen Werksstudentenvertrag – Du studierst mit STUDY & WORK sozusagen „dual“.
Wo arbeitest Du?
Ich arbeite bei der STRABAG GmbH in der Direktion Baden-Württemberg in Möhringen in der Stabstelle Technische Dienste im Bereich Geodätische Anwendungen.
Wie kam es dazu?
Ich habe dort schon meine Ausbildung als Vermessungstechniker gemacht und ich wollte auch während des Studiums noch weiter in der Vermessung arbeiten, damit ich nicht ganz aus der Übung komme und auch neue Entwicklungen etc. mitbekomme.
Was sind dort Deine Aufgaben?
Zu meinen Hauptaufgaben zählen Straßenabsteckungen, Bordabsteckungen, Geländeaufnahmen und zum Teil auch Auswertung der Aufnahmen bzw. Berechnung von Strecken, Flächen und Mengen. Selbstverständlich erstelle ich auch Lagepläne etc. im CAD.
Wie wird das Vollzeitstudium zeitlich mit dem Arbeiten organisiert?
Im ersten Semester sind mittwochs keinerlei Vorlesungen und ich arbeite daher i.d.R. immer mittwochs. Mein Werksstudentenvertrag wird über Stunden abgerechnet, wobei ich jedoch keine Mindeststundenanzahl erreichen muss. Die Arbeitszeit organisiere ich daher individuell mit meinem Teamleiter.
Welche Vorteile bietet Dir STUDY & WORK?
Ich habe einen relativ gut bezahlten Nebenjob, bei welchem ich das in den Vorlesungen Gelernte direkt anwenden kann. Durch die Arbeit mit den Kollegen kann ich auch meinen Erfahrungsschatz immer weiter ausbauen und bin somit nach dem Studium gut für den Beruf gerüstet.
Nach 7 Semestern wirst Du Dein Vermessungs- und Geoinformatik Studium beenden.
Wie geht es danach für Dich weiter, wo / als was wirst Du dann arbeiten?
Das steht noch nicht fest. Ich habe schon überlegt, ob ich nicht Berufsschullehrer für Vermessung werden möchte oder doch lieber der Baubranche treu bleibe. Aktuell liegt der Fokus eher darauf das Studium erfolgreich abzuschließen und vielleicht im Laufe dessen auch festzustellen, was das Richtige für mich ist.
Zum Schluss ergänze bitte folgende Sätze:
Mein schönstes Erlebnis während des Studiums…
Wenn ich das bisher vorhandene Wissen von Ausbildung und Arbeit mit den Inhalten aus den Vorlesungen in Verbindung bringen kann, dadurch die Möglichkeit habe neue Erkenntnisse für mich zu sammeln und endlich Hintergründe verstehe.
Für den Studiengang würde ich mich wieder entscheiden…
Da er der perfekte Einstieg zu einem sehr breit gefächerten Berufsfeld ist, in dem jede/r eine individuell für sie/ihn passende Aufgabe finden kann.
Mein Tipp für zukünftige Vermessungs- und Geoinformatik-Studierende…
Nutzt STUDY & WORK! Sucht euch einen Studienbegleitenden Bildungsvertrag, Werksstudentenvertrag oder ähnliches, damit ihr auch Erfahrungen in der Praxis sammeln und auch die Inhalte der Vorlesungen anwenden könnt. Eine Ausbildung als Vermessungstechniker:in oder ein Praktikum kann den Einstieg ins Studium erleichtern. Dadurch können auch schon vor oder während des Studiums Kontakte geknüpft werden, die einen späteren Einstieg ins Berufsleben erleichtern können.
