Zwei Studierende arbeiten an einer Zeichnung

Vorbereitungswoche WS 18/19

Regenwasser und Verkehr im Stadtzentrum von Stuttgart

Ida D‘ Ottavio

Eine Szene, die immer mal wieder zu sehen, hören oder lesen ist: Es regnet kurz und heftig – viel mehr Wasser, als die Gullys aufnehmen können. Binnen kürzester Zeit sind die Kanäle vollgelaufen, der Verkehr liegt lahm. Mit so einem Szenario, projiziert auf das Stadtzentrum von Stuttgart, durften sich die rund 70 StudienanfängerInnen im Bachelor-Studiengang Bauingenieurwesen in der Vorbereitungswoche vom 24. bis 28. September 2018 auseinandersetzen. Bei der Projekteinführung erläuterten die betreuenden Professoren, Dr.-Ing. Peter Baumann und Dr.-Ing. Axel Norkauer, die Situation im Stadtzentrum von Stuttgart. Aufgrund der Tallage und der über den Tag aufkommenden, hohen Verkehrsdichte kann bei Starkregen der Verkehrsfluss besonders im Bereich kritischer Verkehrsflächen, wie tunnelartige Unterführungen, stark beeinträchtigt werden. Für die Aufgabe mussten die Studierenden bis zum Ende der Vorbereitungswoche konzeptionelle Überlegungen für den Umgang mit Regenwasser an exponierten Stellen des Straßenverkehrs in der Hauptstätterstraße (B 14) mit den Unterführungen am Charlottenplatz und am Österreichischen Platz erarbeiten. Die Projektaufgabe war in sechs Arbeitsphasen unterteilt, zu denen auch eine Exkursion mit Unterstützung der Stadtentwässerung Stuttgart gehörte. Die Studierenden recherchierten über folgende Themen: Klimawandel, Einstufung von Regen, Starkregen, Hydrologie versiegelter Flächen, Entwässerung von Verkehrsflächen, Resilienz bei Verkehrswegen sowie Planung und Entwurf von innerörtlichen Verkehrsflächen mit Aspekten der Verkehrslenkung und Verkehrsinformation. Außerdem mussten die Wasserwege an den Verkehrsknotenpunkten Charlottenplatz und Österreichischer Platz mit besonderem Fokus auf die Unterführungen der B 14, unter Beachtung der Hanglage und der gesamten Topografie, bestimmt werden. Ebenso gehörte die Abschätzung des stehenden Wasservolumens in den Unterführungen – ohne Abförderung in das Kanalnetz – bis zu deren Unpassierbarkeit dazu. Bis zur Präsentation waren die Auswirkungen einer Flutung der Unterführungen durch Ausfall oder Überlastung der dort installierten Pumpwerke, insbesondere im Hinblick auf den Verkehr, zu beurteilen und akute wie präventive Maßnahmen zur besseren Bewältigung etwaiger Störungen im betrachteten Szenario für die Bereiche (Ab-)Wasser und Verkehr vorzuschlagen. Die Studierenden waren mit viel Motivation und Engagement bei der Sache. Ihr Resümee lässt sich so zusammenfassen: »Ich bin positiv überrascht.«, »Es ist sehr wertvoll, in der Vorbereitungswoche dabei zu sein.«, »War alles top!« sowie »Gute Sache, bitte fortführen«.

Veröffentlichungsdatum: 28. Januar 2020